Die Geschichte im Ich by Peter Bischof & Eisenzeit by Gabriele Kutschera
Exhibition
/
08 Oct 2017
-
07 Jan 2018
Published: 20.09.2017

The Museum Angerlehner shows a total of 40 works by the artist Peter Bischof in a collection entitled "Die Geschichte im ich". The focus of the exhibition is set in the last ten creative years. The oil paintings are supplemented by works from the 1960s, 1970s, and 1990s. At the same time, Gabriele Kutschera will present both forged and drawn works in the rooms of the graphic collection.
Artist list
Peter Bischof, Gabriele Kutschera
Die Geschichte im ich.
Seit Beginn seiner intensiven malerischen Tätigkeit in den 1950er Jahren, in einer Zeit des gesellschaftlichen und künstlerischen Umbruchs in Österreich, wendet sich Bischof schon bald der gestisch-abstrakten Malerei zu und wird ein wichtiger Vertreter dieses Genres.
Bischof ist die Darstellung der menschlichen Figur in Bewegung stets von größter Bedeutung. Dabei ist die Abbildung von Menschen in der Gesamtheit - sowohl in ihrer körperlichen Form, als auch mit ihren Gedankenwelten und Assoziationen – ausschlaggebend. Hintergrund ist die intensive Beschäftigung mit der eigenen Persönlichkeit und das Ausforschen des »Eigenen«. Die Integration der menschlichen Gefühlswelt in seinen Arbeiten erklärt der Künstler folgendermaßen: "Mit meiner Malerei versuche ich den Menschen als Person in seiner Vielheit seiner gebündelten Vielmöglichkeit zu begreifen, sein ICH zu hinterfragen."
In den darauffolgenden Jahrzehnten, von den 1960er bis in den späten 1990er Jahren, dominiert die »abstrakte Figuration« sowie die Themen Bewegung, Transzendenz und menschliche Identität, während der Künstler in den frühen 2000er-Jahren eine formale Änderung vollzieht und sich einer stark reduzierten vertikalen Bildgestaltung zuwendet. Das wechselseitige Thema Bild - Betrachter sowie das Motiv »Entrückung« werden nun vordergründig. Seit 2012 beschäftigt sich Bischof wieder vermehrt mit Raum, Körper und Dynamik.
Man sieht Schatten und könnte nach Räumen suchen, in denen sich die Gestalten bewegen. Doch Bühne, Interieur oder Landschaft sind niemals vorhanden, alle Figuren definieren mit sich selbst und ihrer Bewegung ein ideelles Umfeld, eine imaginäre Räumlichkeit für ihre gleichfalls imaginäre Existenz. / Wolfgang Hilger
Die Ausstellung "Eisenzeit" zeigt Arbeiten sowohl aus Metall als auch auf Papier von Gabriele Kutschera.
Kutscheras Medium ist in erster Linie die Schmiedetechnik. Durch rhythmisches Weichmachen und Härten wird Form gewonnen, die nicht durch Hinzufügen oder Abtragen von Material erfolgt, sondern durch dessen Umwandlung. Die geschmiedeten Zeitlinien der Künstlerin repräsentieren diesen material- und handwerkstechnisch immanenten, rhythmischen Vorgang. Durch Rhythmus bilden sich Zeitabschnitte, die als Vorher, Jetzt und Nachher wahrgenommen werden.
Die gezeichnete Linie wiederum ist die unendlich dichte Aneinanderreihung von Punkten - Momenten -, die durch ihre Verbindung so etwas wie Dauer vermitteln kann. In den letzten Jahren hat die Künstlerin die Zeitspannen unterschiedlichster Aktivitäten, von Bahnreisen, dem Besuch von (Vor-) Lesungen, dem Hören von Radiosendungen und Musikstücken, … etc. auf WC-Papier und Kassastreifen dokumentiert. Anfang, Dauer und Ende der jeweiligen Aktivitäten sind dabei linear ablesbar.
Warum WC-Papier? Ich war auf der Suche nach Papierstreifen, die mir eine möglichst unbegrenzte, lange Linienzeichnung ermöglichen, da ja nicht vorhersehbar ist wie lange z. B. die Bahnfahrt Wien - Wels als gezeichnete Strecke auf Papier werden wird. Das ganz Besondere am WC-Papier ist zudem seine Saugfähigkeit: meine mit Filzstift auf der geschlossenen Rolle gezeichnete Linie erscheint in meinem JETZT als Vergangenheit, als Schatten des bereits vergangenen JETZT auf! Dazu kommt noch, dass WC-Papier in kleinere Abschnitte perforiert, getaktet ist. Meine Eigenzeitwahrnehmung findet also auf einem mechanisch getakteten Medium statt, erklärt Gabriele Kutschera.
Dieses subtile Spiel - wie es die Künstlerin selbst bezeichnet - nennt sie »Eigenzeit-Erfahrung«, welche sich gegen die Vorgaben der mechanischen Zeitmessung richten soll. Durch unterschiedliche Impulse und je nach Stimmung, ergeben sich die verschiedenen Ausgestaltungen der gezeichneten Linien. Man könnte auch sagen: eine Linie ist ein in Bewegung gesetzter Punkt. Der Hammerschlag ist, so wie der graphische Punkt, ein Symbol für das Jetzt.
Im Obergeschoß des Museum Angerlehner sind bis 7. Jänner 2018 die Werke der gebürtigen Wiener Künstler Peter Bischof und Gabriele Kutschera zu sehen.
Seit Beginn seiner intensiven malerischen Tätigkeit in den 1950er Jahren, in einer Zeit des gesellschaftlichen und künstlerischen Umbruchs in Österreich, wendet sich Bischof schon bald der gestisch-abstrakten Malerei zu und wird ein wichtiger Vertreter dieses Genres.
Bischof ist die Darstellung der menschlichen Figur in Bewegung stets von größter Bedeutung. Dabei ist die Abbildung von Menschen in der Gesamtheit - sowohl in ihrer körperlichen Form, als auch mit ihren Gedankenwelten und Assoziationen – ausschlaggebend. Hintergrund ist die intensive Beschäftigung mit der eigenen Persönlichkeit und das Ausforschen des »Eigenen«. Die Integration der menschlichen Gefühlswelt in seinen Arbeiten erklärt der Künstler folgendermaßen: "Mit meiner Malerei versuche ich den Menschen als Person in seiner Vielheit seiner gebündelten Vielmöglichkeit zu begreifen, sein ICH zu hinterfragen."
In den darauffolgenden Jahrzehnten, von den 1960er bis in den späten 1990er Jahren, dominiert die »abstrakte Figuration« sowie die Themen Bewegung, Transzendenz und menschliche Identität, während der Künstler in den frühen 2000er-Jahren eine formale Änderung vollzieht und sich einer stark reduzierten vertikalen Bildgestaltung zuwendet. Das wechselseitige Thema Bild - Betrachter sowie das Motiv »Entrückung« werden nun vordergründig. Seit 2012 beschäftigt sich Bischof wieder vermehrt mit Raum, Körper und Dynamik.
Man sieht Schatten und könnte nach Räumen suchen, in denen sich die Gestalten bewegen. Doch Bühne, Interieur oder Landschaft sind niemals vorhanden, alle Figuren definieren mit sich selbst und ihrer Bewegung ein ideelles Umfeld, eine imaginäre Räumlichkeit für ihre gleichfalls imaginäre Existenz. / Wolfgang Hilger
Die Ausstellung "Eisenzeit" zeigt Arbeiten sowohl aus Metall als auch auf Papier von Gabriele Kutschera.
Kutscheras Medium ist in erster Linie die Schmiedetechnik. Durch rhythmisches Weichmachen und Härten wird Form gewonnen, die nicht durch Hinzufügen oder Abtragen von Material erfolgt, sondern durch dessen Umwandlung. Die geschmiedeten Zeitlinien der Künstlerin repräsentieren diesen material- und handwerkstechnisch immanenten, rhythmischen Vorgang. Durch Rhythmus bilden sich Zeitabschnitte, die als Vorher, Jetzt und Nachher wahrgenommen werden.
Die gezeichnete Linie wiederum ist die unendlich dichte Aneinanderreihung von Punkten - Momenten -, die durch ihre Verbindung so etwas wie Dauer vermitteln kann. In den letzten Jahren hat die Künstlerin die Zeitspannen unterschiedlichster Aktivitäten, von Bahnreisen, dem Besuch von (Vor-) Lesungen, dem Hören von Radiosendungen und Musikstücken, … etc. auf WC-Papier und Kassastreifen dokumentiert. Anfang, Dauer und Ende der jeweiligen Aktivitäten sind dabei linear ablesbar.
Warum WC-Papier? Ich war auf der Suche nach Papierstreifen, die mir eine möglichst unbegrenzte, lange Linienzeichnung ermöglichen, da ja nicht vorhersehbar ist wie lange z. B. die Bahnfahrt Wien - Wels als gezeichnete Strecke auf Papier werden wird. Das ganz Besondere am WC-Papier ist zudem seine Saugfähigkeit: meine mit Filzstift auf der geschlossenen Rolle gezeichnete Linie erscheint in meinem JETZT als Vergangenheit, als Schatten des bereits vergangenen JETZT auf! Dazu kommt noch, dass WC-Papier in kleinere Abschnitte perforiert, getaktet ist. Meine Eigenzeitwahrnehmung findet also auf einem mechanisch getakteten Medium statt, erklärt Gabriele Kutschera.
Dieses subtile Spiel - wie es die Künstlerin selbst bezeichnet - nennt sie »Eigenzeit-Erfahrung«, welche sich gegen die Vorgaben der mechanischen Zeitmessung richten soll. Durch unterschiedliche Impulse und je nach Stimmung, ergeben sich die verschiedenen Ausgestaltungen der gezeichneten Linien. Man könnte auch sagen: eine Linie ist ein in Bewegung gesetzter Punkt. Der Hammerschlag ist, so wie der graphische Punkt, ein Symbol für das Jetzt.
Im Obergeschoß des Museum Angerlehner sind bis 7. Jänner 2018 die Werke der gebürtigen Wiener Künstler Peter Bischof und Gabriele Kutschera zu sehen.
Object: Lanzenwiese, 2012 - 2016
Forged iron.
250 x 260 x 80 cm
© By the author. Read Klimt02.net Copyright.
Object: ZeitRaum, 2016
Forged iron.
200 x 220 x 12 cm
© By the author. Read Klimt02.net Copyright.
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